Auf der Suche nach der Identität

Tanz-Companie MS Tanzwerk begeistert mit "Mental Maps & Patterns" beim Internationalen Tanzfestival in Kassel

Von Kirsten Ammermüller

Wie ist unser Denken strukturiert? Und was gibt dem menschlichen Empfinden Halt und Orientierung? In einer beeindruckenden Darbietung verfolgte die junge Tanztheater-Companie "Cie ms-tanzwerk" aus Mannheim beim elften Internationalen Tanzfestival Kassel am Samstag den Weg menschlicher Identitätsfindung.
Das 2006 mit dem Stuttgarter Theaterpreis ausgezeichnete Stück "Mental Maps & Patterns", nach der Choreografie von Mario und Sophie Heinemann-Jaillet, überzeugt durch eine gelungene Kombination aus Tanz, Musik, Video, Text und Licht.

Am Anfang ist der Mensch nackt und schutzlos. Erst in die Gemeinschaft eingebunden, äußerlich mit seiner Umgebung gleichgestellt, beginnt er, sich seiner Identität bewusst zu werden. Die Tänzerinnen Ariane Funabashi, Berit Jentsch, Felicitas Ritter, Hanna Feldhaus und Nina Patricia Hänel stellen sich den Fragen, was den Menschen antreibt und welche Gedankenmuster für seine Identität entscheidend sind. Ordnung und Orientierung bieten die Mental Maps, kognitive Karten, die sich als biografisches Muster im Geist festigen.

Mario Heinemann begibt sich mit "Mental Maps & Pattern" auf eine Gratwanderung des experimentellen Tanztheaters. Eine Herausforderung ist, die Elemente aus Text, Licht, Musik, Video und Bewegung in Einklang zu bringen. Der subtile Einsatz eines jeden schafft ein großartiges, feinsinniges und meisterhaftes Gesamtbild. Mit Präzision und Dynamik formulieren die Tänzerinnen die einzelnen Patterns aus Erinnerungen, Bildern und Sinneswahrnehmungen. Für Zäsuren sorgten die "Dog Dancing"-Einlagen. Nicole Gärtner lieferte mit "Fly" den Beweis, wie wichtig Orientierung und Ordnung sind. Doch selbst einen Hund in die Choreografie einzubinden, meisterte Heinemann verblüffend selbstverständlich.

"Mental Maps & Patterns" ist ein Stück, das die Themen Sozialisation und Individuum emotional und ästhetisch verbindet. In begeistertem Applaus löste sich die langsam aufgebaute Anspannung.

Quelle: http://www.hna.de

Fotos:
Christine Steinhart
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Kassel tanzt

Vom 1. bis 11. Mai findet in Kooperation des Vereins „Movimento Tanz und BewegungsArt Kassel e.V." und des Staatstheaters Kassel das 11. Internationale Tanzfestival Kassel statt. Unter dem Motto „German Wings – Deutschland tanzt" widmet sich das Tanzfestival in diesem Jahr der in Deutschland lebenden und arbeitenden multinationalen Tanzszene.
Eingeladen sind aus Stuttgart Christian Spuck mit Don Q. (Tanz: Egon Madsen, Eric Gauthier), aus Mannheim die Company ms-tanzwerk mit Mental Maps Patterns (Choreografie: Mario und Sophie Heinemann Jaillet), aus Frankfurt ZuKT von der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst mit Choreografien von Forsythe, Heitkamp, Caccivio, Rubato u.a., aus Hamburg die Jungs Dance Company mit Sohnemänner (Choreografie und Tanz: Philipp van der Heijden Sönke C. Herm), aus Köln Movingtheatre mit Fair Friends / shakespeare’s sonnets und aus Kassel henß kaiser tanzen schräg, mit And two feet more – reloaded (Choreografie und Tanz: Mirjam Henß, Birgit Kaiser, Udo Müller). Das Tanzensemble des Staatstheaters Kassel ist mit den beiden Tanzabenden portrait / le sacre du printemps und neue heimat seines Tanzdirektors Johannes Wieland vertreten.

Quelle: http://theater.journalportal.de
Fotos: Christine Steinhart
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German Wings – Deutschland tanzt

11. Internationales Tanzfestival Kassel "German Wings – Deutschland tanzt" 1. bis 11. Mai 2008

Tanz beflügelt
Tanz hebt die Schwerelosigkeit auf
Tanz braucht den Boden
Tanz verbindet Menschen
Tanz ist eine universelle Sprache
Tanz ist international

Im zeitgenössischen Tanz ist im Verborgenen schon lange übliches Tagesgeschäft, was als Segen oder Fluch in wirtschaftlichen, ökologischen oder kulturellen Zusammenhängen laut diskutiert, propagiert, publiziert wird: Globalisierung, Vernetzung und Synergie. Diese "Globalisierung" macht den zeitgenössischen Tanz außergewöhnlich.

Daher ist es auch folgerichtig und konsequent, wenn sich das 11. Internationalen Tanzfestival Kassel der hier lebenden und arbeitenden multinationalen Tanzszene widmet und "nur" Produktionen aus Deutschland zeigt. Sie sind nicht "typisch Deutsch", aber dennoch "Made in Germany".

Grundidee des Festivals ist, dem zeitgenössischen Tanz in seinen vielfältigen Ausdrucksformen ein breites öffentliches Forum zu bieten, seine kulturellen, sozialen, künstlerischen und nationalen Entwicklungen und Unterschiede erlebbar zu machen und dadurch den internationalen kulturellen Austausch zu fördern. Ein Festival, zu dem nationale und internationale Autoren geladen sind, bildet einen Ort für die Gegenwart ganz verschiedener künstlerischer und kultureller Gemeinschaften, aus deren Vielfalt Internationalität entsteht.

Die Bereitschaft führender Persönlichkeiten aus Kultur und Politik, die Schirmherrschaft über das Festival zu übernehmen, unterstreicht dessen Stellenwert für die Region:

1995: Dr. Antje Vollmer, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages;
1996: John Ashford, Intendant des Place Theatre London;
1997: Prof. Hilmar Hoffmann, Präsident des Goethe-Institutes;
1998: Reinhild Hoffmann, Choreographin.

Quelle: http://www.internationales-tanzfestival-kassel.de

MS Tanzwerk beim 11. Internationalen Tanzfestival in Kassel

Die Compagnie gastiert am Sa, dem 03.05.2008 um 20:00 Uhr
im Rahmen des 11. Internationalen Tanzfestivals am Staatstheater Kassel.

Man darf auf die Reaktionen des Publikums auch in Kassel gespannt sein.
Das umstrittene und viel diskutierte Werk des Choreographen
Mario Heinemann Jaillet alias "MS Tanzwerk hat auch beim Gastspiel in Jena irritiert.

Foto: Christine Steinhart
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Kartentelefon des Staatstheater Kassel
Das Kartentelefon ist zwischen 10:00 und 18:30 Uhr besetzt.
Mo 10:00 - 13:00 Uhr, 14:00 - 18:30 Uhr
Di-Fr 10:00 - 18:30 Uhr
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Di-Fr, 10-18 Uhr
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