Das Tanztheater ms-tanzwerk ist mit dem Stuttgarter Theaterpreis 2006 ausgezeichnet worden. Die Jury fand das Stück "Mental Maps & Patterns" (wir berichteten) nach dem sechstägigen Wettbewerb der freien Tanzszene Baden-Württemberg am überzeugendsten. Das Stück sei zwar umstritten, aber auch die "gedanklich kühnste und ästhetisch geschlossenste Arbeit" gewesen, die auf unsentimentale Weise zutiefst betroffen mache, teilte die Jury mit. Gerade dafür aber stehen Mario Heinemann und Sophie Jaillet, die seit sechs Jahren als ms-tanzwerk frei in der Region als Choreografen arbeiten: Tanztheater zum Nachdenken, nicht immer leicht verständlich und von durchaus sperriger Ästhetik. Mario Heinemann und Sophie Jaillet verweigern sich der Gefälligkeit, trauen sich etwas und gehen ihren eigenen Weg. Diese innovativen Elemente der auch überregional und international gastierenden Compagnie waren der Jury 6000 Euro wert. Quelle: MorgenWeb |
Lohn für freien Tanz
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MS-Tanzwerk nun endlich auch in Deutschland gebührend gewürdigt
Längst überfällig war die Würdigung der Compagnie und deren eindrucksvolle Produktionen allemal. Mit "Mental Maps & Patterns" hat es nun geklappt und endlich wird die bereits in den USA ausgezeichnete Compagnie auch in Deutschland gebührend gefeiert.Es gibt also Hoffnung dass sich Qualität auch im Zeitgenössischen Tanz in Deutschland wieder durchsetzt. "... Tanz beinhaltet mehr als nur über sich selbst zu reflektieren...", so der knappe Kommentar des Choreografen. Heinemann Jaillet beweisst dies mit der Auswahl seiner Themen und der daraus entstehenden einzigartigen Bewegungsprache. Mit der neuen Produktion "MENTAL MAPS & PATTERNS" ist Ihm gelungen wo die meisten seiner Choreografenkollegen scheitern: Tanztheater zu schaffen, dass zutieftst betroffen macht. Zu diesem Schluss kam auch die Jury bei der Preisverleihung in Stuttgart und beschrieb den eigenwilligen und mutigen Weg des Choreografen zu "MENTAL MAPS & PATTERNS" mit einem Zitat von C.G.Jung: "das Bewusstsein benimmt sich wie ein Mensch, der ein verdächtiges Geräusch im Keller gehört hat und zum Dachboden eilt, um dort festzustellen, daß keine Diebe da sind. In Wirklichkeit hat sich dieser vorsichtige Mensch aber nicht in den Keller getraut. "MS-Tanzwerk hat sich in den Keller getraut und verdient allein schon dafür Anerkennung", so der Laudator des Festivals. Es hat uns aber auch etwas aus dem Keller mit hochgebracht - und das erfordert Geschick und Können."Bleibt zu hoffen dass nun auch die Veranstalter den Mut aufbringen, solche mittlerweile selten gewordene "Kostbarkeiten" in Ihre Programme aufzunehmen. |
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kühnes Tanztheater über das Erinnern und über Gedankenmuster: MS-Tanzwerk mit "Mental Maps & Patterns".
MS-TANZWERK tanzt zum Sieg. |
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Frenetischer Applaus
Schrittmacher-Festival endete vor vollbesetzten RängenFulminanter Schlusspunkt: Mit einer expressiven Choreographie begeisterte die deutsch-schweizerische Kompanie "MS-TANZWERK" zum Abschluss des diesjährigen Schrittmacher-Festivals.Es beginnt und endet mit der Projektion von Bildern auf nackte Haut. Bis allerdings aus den strengen schwarz-weiß Mustern eine farbige Blumenwiese wird, richten die fünf Tänzerinnen einen aufwühlenden Blick nach innen. In neun Sequenzen ergründen sie unter dem Titel "Mental Maps and Patterns" die kognitiven Karten und Muster der Menschen. Es geht um Ideen, Glaube und Einbildungskraft sowie um unterbewusste Bilder, die die Routen der Menschen durchs Leben beeinflussen. Eingeleitet von kurzen projizierten Texten übersetzen die Tänzerinnen die Muster in Bewegungen. Synchron, in schwarz-weiße Uniformen gekleidet und vor einem ähnlich strengen Bühnenbild, entwickeln sie verschlungene, fast akrobatische Figuren und zeigen expressive Choreographien auf hohem Niveau. Nachdenklich und mit viel Symbolik brachte die deutsch-schweizerische Kompanie "ms-tanzwerk" die inneren Pläne und Muster der Menschen auf die Bühne des space im Ludwig-Forum. Akzente setzten das Licht und die Musik, die durch subtile Abstufungen in Kraft und Intensität die Botschaften untermalten.Besonders viel emotionale Ausdruckskraft legten die künstlerischen Leiter von ms-tanzwerk, Mario und Sophie Heinemann Jaillet, in das letzte Kapitel: die Heimat. Immer schneller und halsbrecherischer wirbeln die Körper über die Bühne, bis sie von wilden Zuckungen geschüttelt auf dem Boden enden. Nach diesem ekstatischen Ausbruch kommt endlich Farbe ins Spiel, die Tänzerinnen legen die strengen Uniformen ab und verschmelzen mit dem bunten Hintergrund.Frenetischer ApplausFür ihre hintergründige und ästhetische Aufführung bedachte das Publikum die Kompanie und ihre Leiter mit frenetischem Applaus. Wie alle diesjährigen Schrittmacher-Aufführungen fand auch "Mental Maps and Patterns" vor vollbesetzten Rängen statt.Veranstaltungsleiter Rick Takvorian zog anschließend eine positive Bilanz: "Wir hatten wieder eine tolle Resonanz und viele Besucher, die extra für Schrittmacher nach Aachen kommen. Das Konzept, sehr unterschiedliche Inszenierungen ins Programm zu nehmen und die Veranstaltung wieder zu straffen, um den Festival-Charakter zu betonen, ist aufgegangen."Takvorian, der nunmehr für die Events der gesamten Stadt Aachen zuständig ist, wird auch im nächsten Jahr das zwölfte Schrittmacher-Festival konzipieren. Gleichzeitig möchte er die Erfahrungen aus dieser Arbeit in neue Projekte einfließen lassen. Dazu wird eine Reihe mit dem Arbeitstitel "Voices" gehören, die für den Herbst geplant ist und sich der Stimme und ihren unterschiedlichen Ausdrucksformen widmet. Wer die Schrittmacher-Aufführungen verpasst hat, kann sich auf einzelne tänzerische "überraschungen" im Laufe des Jahres und die Ausstellung der Bilder von Fotograf Andreas Herrmann freuen. |
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18. Stuttgarter Theaterpreis an MS Tanzwerk
Am gestrigen Sonntagabend ging der 18. Stuttgarter Theaterpreis mit der offiziellen Preisverleihung im Theaterhaus Stuttgart zuende. Zum ersten Mal wurden die Auszeichnungen in Höhe von insgesamt € 15.000 für eine Tanztheater-Produktion aus der freien baden-württembergischen Szene vergeben. Gewinner des mit € 6.000 dotierten Hauptpreises ist MS-TANZWERK für Mental Maps & Patterns. Die neue Tanztheater-Orientierung des Theaterpreises erwies sich nicht nur in künstlerischer Hinsicht als Freude. Sie erreichte auch auf Anhieb ein aufgeschlossenes und neugieriges Publikum, das sich – was die Zuschauerzahlen anbelangt – sogar leicht über dem Niveau des Vorjahrs bewegt. Das Ziel, ein Bewusstsein für die besonders schwierige Situation freier Tanzgruppen zu schaffen, wurde ebenfalls erreicht. Der Stuttgarter Theaterpreis bot nicht nur den Nominierten neue Perspektiven. Er gab vor allem der unter prekären Umständen produzierenden freien Tanzszene in Baden-Württemberg Auftrieb und Anerkennung. Der Stuttgarter Theaterpreis verstärkte damit eine Aufbruchstimmung im Südwesten, die seit der Tanzplattform Deutschland 2006 im Stuttgarter Theaterhaus spürbar geworden ist. Dass sich wieder etwas bewegt, unterstrich auch die von Petra von Olschowski (Kunststiftung Baden-Württemberg) moderierte Podiumsdiskussion unter dem Motto “Tanz im Aufbruch – Netzwerke von morgen” mit Walter Heun (JOINT ADVENTURES, München), Hans Traut (Tanztribühne, Karlsruhe), Lior Lev (Tänzer, Stuttgart) und Wolfgang Graf (Internationales TanzFestival, Freiburg). Da weder von staatlicher noch von Sponsoren-Seite eine deutliche Steigerung der Zuschüsse zu erwarten ist, setzen die Macher ihre Hoffnung vor allem auf neue und intelligente Strukturen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war die Gründung des bayerisch-schwäbischen Veranstalter-Netzwerks Local Area Network Tanz Süd im Sommer diesen Jahres. |
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Abgründige Assoziationen
Für das MS-Tanzwerk-Projekt "Mental Maps & Patterns" bot die Studiobühne im Kulturpalast fast idealen Raum. Der helle Boden, weiße, dank schwarzer Ornament-Embleme Flaggen gleichende Hänger, eine Projektionsfläche im Hintergrund definieren einen offenen Kubus. Das Vorspiel zeigt die Geburt einer Maid und ihre Einkleidung als Fünfte einer Riege - schwarze pludrige Hosen weiße Blusen im Oberhemdschnitt mit aufgenähten schwarzen Krawatten. Ein Initialisierungsritual, für Übungen in Formationen, Denk- und gleichzeitig Gesellschaftstrukturen entsprechend zwischen einst, heute und irgendwann. Während Prägungen des Denkens in verbaler Projektion mutieren von realer Geographie über Erinnerung, Instinkte und Unterbewusstes zu Literatur, Moral, Glauben/Überzeugung, um schießlich am Begriff Heimat anzudocken, bleibt Bewegung notwendig abstrakt. Verhaltene Dynamik, Geschmeidigkeit haben etwas Unwiderstehliches. Aus elementaren Bewegungsformen, vom Boden her aufsteigend, greifen Figuren/Teile ineinander, sich gegenseitig bedingend im Sinn eines physikalisch-biologisch-strukturellen Minimalismus, beziehungs- aber nicht wertfrei, auf beunruhigende Weise faszinierend. Mario Heinemanns Choreographie verführt mit disziplinierter Phantasie. Perfekt darauf abgestimmt sind mystisch-moderne Sounds und großflächige Videoprojektionen. Tief ziehende Wolkenhimmel, pseudobjektiverende, Draufsicht-gedoppelte Tanzfiguren, Ornamente, am Ende eine phantastisch bunt blühende Wiese zeugen abgründige, atmosphärische Assoziationen. Eingeschobene Dog-Dancing-Szenen (frappierende Dressur: Nicole Gärtner) liefern einen eigenen Schlüssel-Kommentar. Die intellektuell klare Analyse natürlicher und sozial bedingter Bindungen wird ironisch gebrochen und vieldeutig, wo sie in Richtung Wahn und Psychose zu kippen droht; das Ensemble gerät in kollektive Ekstase, formiert sich zu Ehrenmalgruppen. Doch die Gebilde sind zu fragil, das Thema zu tief, um zum Grund zu kommen. Letztlich erschließt sich der Sinn darin, dass statt normierenden Vordenkens Nachdenklichkeit provoziert wird. Der Begriff Heimat bleibt stehen, letztlich (auch) für menschliches Suchen zwischen Diktatur und Chaos. |
Eingestellt von Frank Hoefer um 05:24 0 Kommentare
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... Denn solche Art durchdachten, sinnlich-konsequenten Tanztheaters ist kostbar, wie die Beliebigkeit von Tanz allerorten schmerzhaft spürbar macht.
Wer groß herauskommen will, kann verständlicherweise auch scheitern. Weil das allzu lange Schauen in luftige Höhen bekanntermaßen die Gefahr in sich birgt, Unebenheiten am Boden zu übersehen. 800 Minuten Tanz hat es zum Welttanztag sowie zu Ehren der Stadt Dresden anlässlich der 15. Tanzwoche tatsächlich irgendwie gegeben, doch erforderlich wäre auch gewesen, dafür noch 800 Besucher einzuschwören. So aber kleckerte sich das Erscheinen zahlender Gäste in der Kantine der alten Post auf der Königsbrücker Straße nicht zu einer Hochburg des Erfolgs zusammen.Auch das Zeitgefüge mit ständig wechselnden Auftritten verschob sich bald derart, dass der schwarze Peter bei Mascha und ihrer Freundin hängen blieb. Die wackeren Führer(innen) durch Programm und Dresdens Stadtgeschichte mussten zunehmend Dehnübungen einschieben, um Zeitlöcher sinnig zu verplomben. Ihre Art von Zwischenspielhumor ist vielleicht nicht jedermanns Sache, für Langzeitbesucher aber waren die beiden schrägen Pannike-Isermeyer-Ballerinen, die ihre propperen Körper so schön zu einer acht und fast zwei Nullen formen und damit wegtrippeln können, unverzichtbar.Wer in der übervollen Planung der Tanzwoche Defizite beklagte, dem bot sich in der Postkantine Gelegenheit, Verluste immerhin probeweise auszugleichen. Manches weckte zwar gar nicht erst den Appetit auf das komplett verpasste Mahl, anderes aber - verändert, reduziert - war erneut gut anzuschauen, machte neugierig auf mehr. Wie etwa Janet Rühl & Arnd Müller, die mit "Sangre Verde -Grünes Blut" stimmige Metaphern schaffen für ein Leben mit der Natur, oder Megan Bridge, deren Bühnenpräsenz in barock aufgebrochener Gegenwart auch ohne Video Bestand hat.Es ist schon verrückt, wie sich das seit Jahren vor dem Fürstenzug aufgeführt Solo "Trajekt" mit Udo Zickwolf vor der Glasfassade des Postgebäudes mit Ausblick auf die Neustadtkulisse dem Ort geradezu anverwandelt. Und Constanze Lüttich findet in "Eiszeit" an der Glasfront kein Durchkommen zu grünender Üppigkeit wie auch die schwarzen Vogelsilhouetten assoziieren, dass diese Wand undurchdringlich ist. Als zu später Stunde mit Ausschnitten aus dem Stück "Mental Maps & Patterns" von Sophie und Mario Heinemann Jaillet die beeindruckenden Tänzerinnen von ms-tanzwerk endlich wieder für Spannung sorgten, war auch zu ahnen, wie schwer es ist, 800 Minuten Tanz kurzweilig zu mischen. Wie es überhaupt kompliziert ist, mit kleiner Mannschaft und bescheidenem Budget ein Tanzfestival auf die Beine zu stellen, das rundum funktioniert. Also bestens organisiert, gut beworben, genau platziert ist. Nicht allein die Fülle bringt es, viel mehr Qualität, Eigenart, Gewichtung, intelligente Planung. Das Stück "Mental Maps" beispielsweise hätte als wunderbar irritierende Herausforderung eines jeden Festivals verdient, im Kleinen Haus aufgeführt zu werden. Denn solche Art durchdachten, sinnlich-konsequenten Tanztheaters ist kostbar, wie die Beliebigkeit von Tanz allerorten schmerzhaft spürbar macht. Alles kann man, bezogen auch auf Besucherzahlen und Qualitäten, gewiss nicht vorausahnen. Ebenso wenig, dass das Studiotheater im Kulturpalast als Gastspielort nicht zu empfehlen ist. Dort müssten Sicherheitsvoraussetzungen geschaffen werden, dass während der Vorstellung Ensembles im Bühnen- und Garderobenbereich nicht bestohlen werden. Fraglich bleibt zudem, wie die Eintrittspreise zu handhaben sind. Nicht alles, was gerechtfertig ist, macht auch Sinn. Und nur wenige von denen, die sich für die Tanzszene interessieren, haben so viel Geld, dass sie sich Besuche mehrfach leisten können. |
Eingestellt von Frank Hoefer um 05:01 0 Kommentare
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Ovationen / Das "Schrittmacher-Festival" feierte mit der faszinierenden Kompanie "ms Tanzwerk" seinen krönenden Abschluss
Eingestellt von Frank Hoefer um 15:59 0 Kommentare
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Der Fotograf Günter Krämmer und MS-TANZWERK
Eingestellt von Frank Hoefer um 15:06 0 Kommentare
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Tanztheater: Belohnte Gradwanderung
Theaterpreis für MS-TANZWERK mit "Mental Maps & Patterns" Qualität setzt sich im Zeitgenössischen Tanz immer wieder durch. Hofft man zumindest, und ist dankbar, wenn aussergewöhnliche Choreografien nicht schon frühzeitig durch Ignoranz oder fehlende Risikoentscheidungen aus dem Rennen geworfen werden, sie die Chance erhalten, sich auch im überregionalen, internationalen Vergleich zu behaupten. Vor einigen Jahren hatten die Organisatoren in Leipzig gezögert, die ausgezeichnete Arbeit "Blind Date" von Sophie Jaillet und Mario Heinemann ins Programm der Tanzplattform 2002 aufzunehmen, und das sollten sie nach wie vor bereuen. Dieses Stück war bereits zuvor in Dresden erfolgreich gewesen, und es erhielt in den USA den Excellence Award for Choreography of New York Fringe Festival.Nun hat die deutsch-schweizerische Compagnie MS-TANZWERK- mit "Mental Maps & Patterns" beim 18. Stuttgarter Theaterpreis den mit 6000 Euro dotierten Hauptpreis für die beste Produktion erhalten. Mit einer bemerkenswerten Begründung in der Laudatio: "Unserer Einschätzung nach ist es die gedanklich kühnste und ästhetisch geschlossenste Arbeit der zurückliegenden Abende. Es nimmt in vielerlei Hinsicht die höchsten Risiken in Kauf und macht auf eine ganz unsentimentale Weise zutiefst betroffen."Das klingt doch gut, auch in Anbetracht der Tatsache, dass die Tanzplattform im Februar 2006 in Stuttgart - erklärtermassen mit dem Anspruch, Deutschlands vielseitige Tanzszene überraschend zu präsentieren - insgesamt wenig Spannendes geboten hatte. Und neun Monate später der Stuttgarter Theaterpreis als bewusst risikofreudige Entscheidung an "Mental Maps" und Mario Heinemann Jaillet und Sophie Jaillet geht: " Es ist eine konsequente, gedanklich komplexe Gratwanderung mit hohem Absturzpotential. Ein Zitat von C. G. Jung erklärt vielleicht das Beunruhigende dieses Stückes: "Das Bewusstsein benimmt sich wie ein Mensch, der ein verdächtiges Geräusch im Keller gehört hat und zum Dachboden eilt, um dort festzustellen, daß keine Diebe da sind. In Wirklichkeit hat sich dieser vorsichtige Mensch aber nicht in den Keller getraut." MS-TANZWERK hat sich in den Keller getraut."Wir wissen, wovon die Rede ist, haben das irritierend aufregende Stück bei der Tanzwoche erlebt. Und man könnte es nach zwei mässig besuchten Aufführungen im Studiotheater vom Kulturpalast gut und gerne ein weiteres Mal dem Publikum vorstellen, zumal die Denkprozesse mit einer ersten Wahrnehmung längst nicht abgeschlossen sind. Dass die Wurzeln speziell von Mario Heinemann Jaillet, aber auch von den Mitgliedern der Compagnie wie Ariane Funabashi, Berit Jentzsch und Nina Patricia Hänel nach Dresden führen, ahnt inzwischen wohl jeder, und es ist erwartungsgemäss die Palucca Schule, wo sie zu unterschiedlichen Zeiten als Tänzer ausgebildet wurden; Mario Heinemann absolvierte zudem die Choreografenausbildung an der "Ernst Busch"-Theaterhochschule Berlin. Er ist, sagte der langjährige frühere Rektor der Dresdner Tanzhochschule Enno Markwart über ihn, "ein feinnerviger Choreograph mit großem dynamischen Spektrum. Seine Arbeiten sind sozial determiniert und Kunst bindet sich für ihn an gesellschaftliche Verantwortlichkeit." Das hat sich auch nicht geändert, und derart sinnlich-intelligente Tanzproduktionen bleiben weiterhin rar in der heutigen Tanzszene. |
Eingestellt von Frank Hoefer um 13:15 0 Kommentare
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Neue Tanztheater Creation "Mental Maps & Patterns"
Mental Maps heißen die kognitiven Karten, mit denen wir versuchen, Ordnung in die Labyrinthe unseres Denkens zu bringen. Analog zur räumlichen Orientierung gibt es auch hier Wege, Grenzen, Orte, allerdings sind die maps nicht geographisch angelegt, sondern bio-grafisch: als Netz aus Erinnerungen, Bildern und Sinneswahrnehmungen strukturieren sie die individuelle mentale Orientierung. Mit „Mental Maps & Patterns“- unter der künstlerischen Leitung von Mario und Sophie Heinemann Jaillet - verfolgt die Companie die labyrinthischen Topographien dieser emotionalen und räumlichen Denkmuster. Diesmal ließ sich Heinemann und Jaillet u.a. auch von Margret Eichers Arbeit „Über den Gebrauch von Muster“ inspirieren und spinnen einen kühnen Zusammenhang zwischen den Orten, wo unser Denken zuhause ist und dem schillernden Begriff der „Heimat“. In tänzerischer Präzision, mit Ironie und Momenten der Überraschung stellt sich ms-tanzwerk dem Tiefsinnigen und manchmal auch Abgründigen, welches bei dieser Transformation der Denk-Heimat zur tatsächlichen Heimat zum Vorschein kommt und uns durchaus ambivalent berührt. |
Eingestellt von Frank Hoefer um 09:37 0 Kommentare
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Quelle subtilité ! Le spectateur est touché à des niveaux de pensées et d’émotions rarement sollicités, ou peut-être volontairement enfouis !
Le 9 décembre dernier j’ai eu le privilège d’assister au concours du « Stuttgart Theaterpreis 2006 ». L’impact ressenti lors de la présentation de MS-Tanzwerk, « MENTAL MAPS & PATTERNS » me motive fortement à vous faire part de cet événement hors du commun. Impact partagé par le publique et le jury puisque le premier prix leur a été attribué. Sous la direction artistique de Mario et Sophie Heinemann-Jaillet, la compagnie entre en relation étroite avec une orientation précise. Les images représentant la démarche du chorégraphe viennent d’une réflexion profonde nous menant vers « nôtre » centre tel le parcours et l’élaboration d’un Mandala. Quelle subtilité ! Le spectateur est touché à des niveaux de pensées et d’émotions rarement sollicités, ou peut-être volontairement enfouis ! Est-ce pour autant un spectacle destiné à une élite ?? Je ne le pense pas, car par sa précision chorégraphique, le formidable talent d’adaptation des danseuses et l’aventure patiale dans laquelle on se sent aspiré, un large publique peut si retrouver. J’ai tenu à vous faire part de mes impressions pour que cet événement de haut niveau ne tombe pas dans l’oubli comme tant d’autres parmi le foisonnement de talents que nous côtoyons en cette période souvent dérangeante de la culture actuelle. |
Eingestellt von Frank Hoefer um 09:10 0 Kommentare
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Preisgekröntes Tanztheater der Cie. MS-TANZWERK
Die bereits in den USA preisgekrönte Compagnie MS-Tanzwerk unter Leitung des Choreografen Mario Heinemann Jaillet ist mit der aktuellen Produktion ''Mental Maps & Patterns'' für den Stuttgarter Theaterpreis 2006 nominiert worden und gewann mit diesem, von der Presse und Publikum gleichermaßen gefeierten wie umstrittenen Stück den Stuttgarter Theaterpreis. Die Besonderheit der cie ms-tanzwerk liegt in der Zusammenarbeit der beiden, sich ergänzenden Künstlern und trägt seine Früchte in kühnen und kompromisslosen Produktionen von unglaublicher Präzision, sinnlicher Bewegungssprache und außergewöhnlichen Choreografien. "Blind Date" zum Beispiel wurde mit dem Excellence Award for Choreography of New York Fringe Festival ausgezeichnet.
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Eingestellt von Frank Hoefer um 08:30 0 Kommentare
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Das Tanztheater der Cie MS-TANZWERK "Mental Maps & Patterns" - Reviews
"Mit der deutsch-schweizerischen Truppe ms-tanzwerk hatte der Veranstalter auch diesmal wieder das richtige Händchen bewiesen." |
Eingestellt von Frank Hoefer um 07:37 0 Kommentare
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Laudatio für MS-TANZWERK / Theaterpreis 2006
Stuttgarter Theaterpreis für die beste Produktion in Höhe von € 6.000 – gestiftet von der Landeshauptstadt Stuttgart, überreicht von Dr. Susanne Eisenmann für MS-TANZWERK Mental Maps & Patterns |
Eingestellt von Frank Hoefer um 05:39
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